Babyschlafsäcke: Sommerschlafsack oder Winterschlafsack?

Wo ist der Unterschied? Worauf muss ich achten beim Kauf? Wer ein Kind bekommt, macht sich Gedanken über die richtige Babyausstattung und den richtigen Schlafplatz für sein Kind:

Neben der Babybettausstattung sind vor allem Babyschlafsäcke das Must Have aller werdenden Eltern. Wieso und was sie können müssen, verrate ich euch im folgenden Artikel.

Ein Babyschlafsack ist ein Sack, in welchem das Baby (ab neugeborenen Alter) sicher die Nacht verbringt. Die Schlafsäcke sehen zwar alle ähnlich aus, wie bei einem Kleidungstück. Sowohl der Schnitt, also die Passform des Schlafsacks sind sehr unterschiedlich, ebenso die Fütterung und der Wärmegrad. Man unterscheidet der Einfachheit halber zwischen drei Typen.

1.    Sommerschlafsack

Der Sommerschlafsack ist meist nur dünn gefüttert mit Baumwolle, Frottee, Vlies oder ähnlichem. Er ist für die warme Jahreszeit oder Urlaub im Süden gedacht. Der Baby Schlafsack für den Sommer ist daher mit einem TOG Wert von 1,0 ausgestattet, welcher den Wattierungsgrad benennt und übersetzt 18-24 Grad bedeutet.

 

2.    Winterschlafsack

Der Winterschlafsack hingegen ist dick gefüttert- meist mit antibakteriellem Vlies oder Baumwolle (Vorsicht, Baumwolle klingt toll, klumpt aber beim Waschen!). Dieser Schlafsack für Babys ist für die wirklich kühlen Schlafzimmer und Jahreszeiten und für den Skiurlaub ideal. Er verfügt über einen TOG-Wert von 3,5 und wärmt bei Temperaturen unter 18 Grad.

 

3. Ganzjahresschlafsack

Der Ganzjahresschlafsack hingegen eignet sich nicht für das ganze Jahr, wie der Name vermuten lässt, sondern für ca. 9 von 12 Monaten. Ausgenommen sind sehr kalte und sehr heiße Tage und Monate. Dieser Schlafsack ist mit einem TOG-Wert von 2,5 bei nächtlichen Temperaturen von 15-21 Grad ideal (vor allem in Deutschland, Österreich und Schweiz) und kann praktischerweise durch den richtigen Unterzug variiert werden.

An warmen Tagen ist unter dem Babyschlafsack ein Baby Body ohne Ärmel oder gar keine Unterwäsche darunter zu ziehen. Wird es kühler, ca. 18-20 Grad nachts, so ist ein Langarmbody die richtige Wahl als Unterzug. Ab 18 Grad und weniger sollte man seinem Kind zusätzlich noch einen Schlafanzug über den Body ziehen.

Gerade in den großen Größen, wenn der Babyschlafsack bis zu einem Jahr eingesetzt wird, ist ein Ganzjahresschlafsack die beste Wahl, weil man nicht drei verschiedene Schlafsäcke kaufen braucht.
An sehr kalten Tagen kann man auch einen Vliespyjama anziehen und im Hochsommer das Baby im Body schlafen lassen, ohne Schlafsack. Wichtig bei der Wahl des Babyschlafsacks ist nicht nur ob Sommer, Winter oder Ganzjahres Schlafsack, sondern auch die Passform und die Verschlüsse.

 

Perfekter Sitz entscheidend für Babyschlafsäcke

Der Schlafsack fürs Baby muss sehr gut an der Brust, Hals und an den Armen sitzen.

D.h. an der Brust sollte optimalerweise noch 2-3 cm Luft sein, am Hals ca. 4 cm und am Arm ebenfalls genug Bewegungsfreiheit. Sind der Ausschnitt und die Armlöcher zu weit, besteht die Gefahr, dass das Baby, vor allem Neugeborene Babys, in den Schlafsack hineinrutschen. Sind die Ausschnitte zu eng, fühlt sich das Baby unwohl, kann sich nicht frei bewegen und fängt an am Ausschnitt „herumzuknabbern„. Wenn es im Gesicht berührt wird, sucht der Säugling instinktiv nach Essen. (Wenn man einen Säugling an der Wange berührt, öffnet er das Mündchen und dreht den Kopf Richtung Berührung, weil es nach der Brust sucht).

Auch sollte genug Beinfreiheit gegeben sein, damit der Nachwuchs strampeln kann. So können auch die Kleinsten ihre Beinchen heben und haben genug Strampelfreiheit. Weiterhin wichtig ist, dass der Schlafsack für das Baby nahtfrei von innen verarbeitet ist, (also nicht streif gesteppt o.ä.) damit sich keine Abdrücke auf der sensiblen Babyhaut bilden.

 

Reißverschluss am Babyschlafsack: Rundherum oder seitlich?

Neben des sicheren Schlafsack-Schnittes ist auch der Verschluss zu beachten.

Viele Hersteller bringen den Reißverschluss in der Mitte des Babyschlafsacks an, was bedeutet, dass man die Ärmchen links und rechts einfädeln muss und sich das Kind, wenn es auf dem Bauch liegt an dem harten Reißverschlussende verletzten kann, bzw. Abdrücke bekommt. Da auch ein Stoffschutz hier nicht wirklich hilft, weil er verrutscht oder sich der Reißverschluss trotzdem durchdrückt, rate ich zu einem Rundumreißverschluss. Besonders praktisch ist er, wenn er am Fußende endet. So kann man das Baby nachts wickeln, das glatte Ende befindet sich unter dem Arm und bei Bedarf kann man zunächst unten den Schlafsack geöffnet lassen und erst in der Nacht, wenn es kühler wird ganz schließen. Das ist so, wie wir Erwachsenen bei Wärme zunächst einen Fuß aus der Decke hinaushalten.

 

 

Nicht nur im Winter wichtig: Fütterung und „Füllung“ bei einem Schlafsack für Babys / Kinder

Als Füllung für den Schlafsack sei noch erwähnt, dass hier Polyestervlies ganz klar vorn liegt.

Baumwolle klingt zwar natürlicher, verklumpt aber beim Waschen und bildet harte Knoten im Futter oder verrutscht nach unten. Außerdem hält es die Gerüche stärker. Vlies hingegen ist meist antibakteriell und wird am Stück eingearbeitet. So bleibt es beim Waschen und Trocknen immer in Form und ist somit deutlich langlebiger. Übrigens nehmen auch Krankenhäuser bewusst Vliesfüllungen.

Der OEKO TEX Standard 100, den alle Kinderartikel haben sollten ist ein Muss und gilt auch für die Vliesfütterungen. Einer der Schlafsäcke, der bei meinen Tests allen meinen Qualitätsanforderungen entspricht ist der von nordic coast company.

Hier gibt es verschiedene Modelle, bewusst weich von innen und teils mit Struktur außen, was gerade bei Neugeborenen, zarten Babies mehr „Griffigkeit“ gibt und das Handling beim Stillen erleichtert.

 

Von 90 bis 110 – Die Frage aller Fragen: richtige Größe für mein Baby?

Die Modelle wachsen ab Größe 90 cm (9-18 Monate) mit, was somit einer Größe 80 cm, die es sonst kaum zu kaufen gibt, entspricht.

Gleiches gilt für Größe 110 cm (18-36 Monate). Diese kann man auf Größe 100 cm kürzen. Die Preise sind zwar nicht ganz billig aber die Anschaffung lohnt sich. Nach häufigem Waschen bleibt die Farbe wie neu, der Stoff fusselt und piddelt nicht (er bildet keine Knötchen).

So kann ich ihn auch für Kind Nr. 2  weiterverwenden.

Einmal investieren lohnt sich also für einen Babyschlafsack in seinen Größen.